Friedensbewegung in Bremen 1898-1958
Mit Beiträgen von Rolf von Bockel, Reinhard Bockhofer, Christoph Butterwegge, Helmut Donat, Jost Dülffer, Antje Gerlach, Friedrich Gläbe, Guido Grünewald, Hans Hackmack, Elisabeth Hannover, Karl Holl, Max Kalthoff, Reinhold Lütgemeier-Davin, Dieter Riesenberger, Andreas Röpcke, Heinrich Scharrelmann, Romina Schmitter, Heinrich Vogeler, Wofram Wette, Lothar Wieland und Henriette Wottrich
„Es kann uns natürlich nicht gleichgültig sein, ob die Kultur, die wir mit unserem Schweiße und unser Leben lang mit aufbauen halfen, an deren langsamen Fortschritt Jahrhunderte und Jahrtausende gearbeitet haben, durch ein paar Generäle in wenigen Monaten wieder in Grund und Boden gestampft wird oder nicht. Wer mit am Webstuhle der Kultur arbeitet, muss den Krieg hassen!“ So schrieb im Januar 1912 der Bremer Pädagoge Heinrich Scharrelmann. Doch seine Warnungen wurden in den Wind geschlagen und die für den Frieden arbeitenden Gruppen und Personen erlitten im August 1914 eine schwere Niederlage. Gleichwohl besitzt ihr Engagement im Rahmen einer republikanisch orientierten Traditionspflege einen hohen Stellenwert. Nicht ihren Gegnern, sondern ihnen gehörte die Zukunft. Und dass es trotz aller damit verbundenen Schwierigkeiten auch in Deutschland immer wieder Menschen gegeben hat, die gegen den Strom geschwommen sind, ist nicht nur bemerkenswert, sondern verdient mehr Beachtung, als es bislang der Fall ist. Erstmalig wird in dem Buch am Beispiel einer Großstadt ein Gesamtspektrum an Friedensinitiativen und -gruppen geschildert, das den Zeitraum von sechzig Jahren umfasst und weit über den Rahmen einer Lokalstudie hinausgeht. Die Problematik von Militarismus und Pazifismus in Deutschland wird ebenso vor Augen geführt wie die Aktivitäten von Friedensbewegten für eine Welt ohne Krieg oder für eine Aussöhnung mit Frankreich, Polen und Dänemark. Beiträge über herausragende Persönlichkeiten wie Ludwig Quidde, Heinrich Vogeler, Auguste Kirchhoff, Georg Wilhelm Meyer, Emil Felden und Albert Kalthoff sowie zahlreiche zeitgenössische Abbildungen, Karikaturen und Dokumente ergänzen den lesenswerten Band.
Folgende Beiträge setzen sich mit Aspekten des Kaiserreichs auseinander:
Zur Problematik von Militarismus und Pazifismus in Deutschland
Albert Kalthoff und die Gründung der Bremer Ortsgruppe der Deutschen Friedensgesellschaft
Die Haager Friedenskonferenz von 1899 und 1907 im Spiegel der Bremer Tageszeitungen
Die Friedenskonferenz
Militarismus in Schule, Elternhaus und öffentlichem Leben
Aktivitäten der Bremer Sozialdemokratie gegen Militarismus und Krieg vor 1914
Kampf gegen Kriegsspielzeug
224 Seiten (im DIN-A-4-Format), 352 Abbildungen, Softcover