Pazifistische Offiziere in Deutschland vor 1933
(= Schriftenreihe Geschichte & Frieden, Bd. 45)
Von der Überzeugung durchdrungen, Deutschlands Weg in die Isolierung und Katastrophe ließe sich durch gründliche Umkehr und Abkehr vom Schwertglauben verhindern, wandelte sich eine Reihe von deutschen Offizieren zu Kriegsgegnern und Pazifisten. Als „Rufer in der Wüste“ nahmen sie Beschimpfungen und Verleumdungen, gesellschaftliche Ächtung und Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung ins Exil auf sich - und warnten vor dem fortgesetzten Irrweg preußisch-deutscher Macht- und Gewaltpolitik. Ihr Konflikt mit den herrschenden Eliten offenbart, dass es neben der Kontinuität des Kriegskultes auch einen anderen Weg der Konfliktlösung gab. Umso mehr sind die pazifistischen Offiziere nach 1933 und, kurzfristig rehabilitiert, auch nach 1945 verdrängt und „vergessen“ bzw. vergessen gemacht worden. Ihre Wiederentdeckung, die auf gründlichen Recherchen ihrer Biographien beruht, stellt somit auch jene „Vergangenheitsbewältigung“ und „Erinnerungskultur“ in Frage, die aus vordergründigen Motiven die besten Traditionen der jüngeren deutschen Geschichte ausblendet.
496 Seiten, 115 Abbildungen, Hardcover