In zwei Schüben, passend zum „Künstlerdorf“, lassen Juden sich in Worpswede nieder. Zuerst, seit 1804, die Gewerbetreibenden, Schlachter, Klempner, Händler. Dann, seit 1910, auch Maler und Schriftsteller, ein Bildhauer und eine Malerin. Was nach gelungener Integration aussieht, wird zunehmend in Frage gestellt, seit 1933 zerstört. Die Auskünfte der letzten noch lebenden Zeitzeugen sind wenig ergiebig. Die Auswertung der Wiedergutmachungsakten und anderer Archivalien offenbart ein deutlicheres, bedrückenderes Bild vom Schicksal der in Worpswede ansässigen Juden - von ihrer Verfolgung, Ausgrenzung, Ausraubung, Vertreibung und Vernichtung. Nach 1945 gibt es wieder Juden in Worpswede, bis in die Gegenwart. Der Blick auf die geschichtliche Umgebung, z.B. auf die Juden in den ländlichen Gebieten des 19. Jahrhunderts, auf die Künstlerkolonie und auf die Shoa, bis hin zum neu gegründeten Israel mit seinen Kibbuzim, rundet das vielgestaltige Bild ab.
224 Seiten, 82 Abbildungen, Hardcover