Alfred Hermann Fried (1864-1921), am 11. November 1864 in Wien geboren, ist als Verleger und Publizist hervorgetreten. Er galt vor dem Ersten Weltkrieg als der führende Theoretiker des organisierten Pazifismus im deutschsprachigen Raum. Seit seinem vierzehnten Lebensjahr ohne weitere Schulausbildung, verschaffte sich Fried als Autodidakt ein ausgedehntes Wissen, wobei das historische Denken gegenüber dem ideo- logischen fühlbar zurücktrat. Als Buchhändler grün- dete er in Berlin 1887 einen eigenen Verlag und widmete seit 1891 unter dem Einfluss Bertha von Suttners fortan sein Leben der pazifistischen Agita- tion. Schon 1892 entstand vornehmlich dank seiner Initiative die „Deutsche Friedensgesellschaft“, sozu- sagen das Gegenstück des gleichzeitig gegründeten „Alldeutschen Verbandes“, ergänzt 1896 durch die Herausgabe einer Monatsschrift, die drei Jahre später ihren endgültigen Namen „Friedens-Warte“ erhielt. Allmählich griff sein Wirken über den deutschen Bereich hinaus. In dem von ihm 1905 begründeten „Annuaire de la vie internationale“ wurde sorgfältig über alle Fortschritte der internationalen Verständi- gungspolitik auf der ganzen Welt berichtet. In Aner- kennung seiner unermüdlichen und selbstlosen An- strengungen für den Weltpazifismus erhielt er 1911 den Friedensnobelpreis.
Bücher des Autors:
Mein Kriegstagebuch - 7. August 1914 bis 30. Juni 1919