Peter Schmitz (1887-1938) nach der Ausbildung zum Holzschnitzer beim Bildhauer Christian Stüttgen als Künstler und Kunsthändler in seiner Heimatstadt Eupen tätig, absolvierte 1907 seinen Militärdienst und erlebte den Krieg 1914/18 als Freiwilliger in den Schützengräben Nordfrankreichs; dort mehrmals verwundet, interniert und 1918 schließlich „für Arbeitszwecke“ entlassen. Nachdem Eupen-Malmedy aufgrund des Versailler Vertrags an Belgien gefallen war, engagierte er sich von Anfang an in „pro-belgischen“ Zeitungen, die den allmählich wieder aufkommenden Militarismus in Deutschland und die deutsche Subversionsarbeit in seiner Heimat publizistisch bekämpften. Auch wurde er Mitbegründer des örtlichen Geschichtsvereins, dessen zeitweiliger Präsident er war, sowie des Liberalen Verbandes in Eupen. Vorerst Autor von lokalhistorischen Erzählungen, verfasste Schmitz ab 1931 seinen Antikriegsroman Bataillon Eupen-Malmedy, der, in Serienform in der ostbelgischen Ausgabe der Monatszeitung L’Invalide abgedruckt, zu seiner Aufnahme in die „Association des Écrivains Combattants Belges“ führte. 1937 erschien das Werk im kleinen Eupener Paul Kaiser Verlag in überarbeiteter Buchform unter dem Titel Golgatha. Parallel zu seinen journalistischen, schriftstellerischen und künstlerischen Aktivitäten entwickelte sich Schmitz ab Beginn der 1930er Jahre zu einer Schlüsselfigur für die belgischen, französischen und britischen Geheimdienste; er sandte Unteragenten aus, um Informationen über die geheime Aufrüstung des „Dritten Reiches“ einzuholen. Die Gestapo überwachte ihn von 1936 bis zu seinem Tode. Nach dem Einfall der Wehrmacht in Belgien am 10. Mai 1940 wurde seine Witwe mehrmals verhört, seine Tochter in ein Arbeitslager verschleppt und sein Grab in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vom Ehrenfriedhof der Stadt entfernt. Alle auffindbaren Exemplare des Romans haben die Nazis vernichtet, so dass Werk und Autor in Vergessenheit gerieten.
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