Herausgegeben und eingeleitet von Gisela und Dieter Riesenberger
(= Schriftenreihe Geschichte & Frieden - Bd. 13)
Alfred Hermann Fried (1864-1921) ist als Verleger, Publizist, Gründer der Deutschen Friedensgesellschaft, enger Mitarbeiter Bertha von Suttners, Friedensnobelpreisträger von 1911 und führender Theoretiker des Pazifismus hervorgetreten. In seinem Tagebuch legt er die Rituale des Krieges und die Mechanismen der Kriegsspirale schonungslos bloß, rechnet mit den Kriegstreibern und Kriegsverlängerern ab, prangert die Militärfrömmigkeit, das Massensterben und die verbrecherische Kriegsführung der deutschen Militärs an und kritisiert die Politik des Kaiserreiches und der österreichisch-ungarischen Monarchie. Er beschreibt erschütternde Schicksale und deprimierende Verhaltensweisen, die sich hinter Nachrichten über vermeintlich unbedeutende Vorfälle und Begebenheiten verbergen, und geißelt die Willfährigkeit der Presse. Ein Buch von pointierender Anschaulichkeit und politischem Scharfblick, das Zusammenhänge erhellt und mehr über die Mentalität während des Ersten Weltkrieges und seines Verlaufes aussagt als viele andere Bücher.
384 Seiten, 1 Abbildung, Hardcover