(= Schriftenreihe Geschichte & Frieden, Bd. 10)
Von der Überzeugung durchdrungen, Deutschlands Weg in die Isolierung und Katastrophe könne nur durch gründliche Umkehr und Abkehr vom Schwertglauben verhindert werden, wandelte sich eine Reihe von deutschen Offizieren zu Pazifisten. Als „Rufer in der Wüste“ nahmen sie Beschimpfungen und Verleumdungen, gesellschaftliche Ächtung und Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung ins Exil auf sich - und warnten vor dem fortgesetzten Irrweg preußisch-deutscher Macht- und Gewaltpolitik. Ihr Konflikt mit den herrschenden Eliten offenbart, daß es neben der Kontinuität des Kriegskults auch einen anderen Weg der Konfliktlösung gab. Um so mehr sind die pazifistischen Offiziere nach 1933 und, kurzfristig rehabilitiert, auch nach 1945 verdrängt und „vergessen“ bzw. vergessen gemacht worden. Ihre Wiederentdeckung, die auf einer gründlichen Aufarbeitung der Biographien beruht, stellt somit auch jene „Vergangenheitsbewältigung“ in Frage, die aus vordergründigen Motiven die besten Traditionen der jüngeren deutschen Geschichte ausblendet und jene Offiziere auf den Schild hebt, die erst Widerstand leisteten, als es auf dem „Feld der Ehre“ nichts mehr zu gewinnen gab und sich zuvor daran beteiligt haben, der Weimarer Republik den Garaus zu machen und das Bündnis von „Hakenkreuz und Stahlhelm“ unterstützten.
Dem Kaiserreich zuzuordnen sind vor allem folgende biographische Porträts:
Moritz von Egidy (1847-1898) - ein ungewöhnlicher Offizier, Christ und Kriegsgegner im Wilhelminischen Reich
Vom Helden zum Händler - Der Kavallerieoffizier Kurt von Tepper-Laski (1859-1931)
Max Graf Montgelas (1860-1944) - Ein Offizier im Spannungsfeld zwischen nationalen Ansprüchen und Menschlichkeit
Kapitän zur See a.D. Lothar Persius (1864-1944) - Ein Seeoffizier als Kritiker der deutschen Flottenpolitik
Auf dem Weg zum Pazifisten - Der bayrische Oberst Alfons Falkner von Sonnenburg (1851-1929)
432 Seiten, 21 Abbildungen