Ein General zwischen Staatsräson und Moral: Otto Liman von Sanders und der Völkermord an den Armeniern
Mit Beiträgen von Tessa Hofmann und Helmut Donat
(= Schriftenreihe Geschichte & Frieden, Bd. 49)
Der deutsche General Otto Liman von Sanders wurde bekannt als Befehlshaber der 5. osmanischen Armee, die er 1915 zum Sieg in der Schlacht um Gallipoli führte. In der Küstenregion von Smyrna rettete er Tausenden von Armeniern und Griechen (1916/17) sowie zahlreichen Juden in Palästina (1918) das Leben. Im Unterschied zu anderen deutschen Offizieren, von ihnen oft wegen seiner jüdischen Herkunft angefeindet, weigerte er sich, den Deportations- und Ausrottungsbefehlen des türkischen Innenministers Talat Pascha Folge zu leisten und drohte, gegen die Maßnahmen einzuschreiten. Aufgrund von Gerüchten und Verleumdungen geriet Liman von Sanders 1919 auf Malta in britische Kriegsgefangenschaft. Doch erwiesen sich die Vorwürfe, Kriegsverbrecher und am Völkermord an der Armeniern beteiligt zu sein, als haltlos - und er kehrte in seine Heimat zurück.
Hardcover, 208 Seiten, 43 Abbildungen