Texte und Zeichnungen
Neu ins Deutsche übertragen von Heinz-Dieter Schweikert
Mit Zeichnungen und einem Vorwort von Sebastian Schweikert
Wer glaubt, das Mittelalter sei nur demütig und fromm gewesen, der lernt in den neu ins Deutsche übertragenen Texten der „Carmina Burana“ auch die heiteren, derben und leidenschaftlichen Seiten der damaligen Zeit kennen. Es sind Lieder über Frauen und Männer, über die Jahreszeiten, das Herumziehen und die Sehnsucht nach einem schönen Menschen, Balladen über‘s Saufen und Spielen und den Katzenjammer danach, über‘s Auf- und Absteigen im Leben und über Verlust und Gewinn. Texte, die in ihrer ursprünglichen Kraft zeitlos und von unverwüstlicher Daseins- und Weltbejahung sind.
Heinz-Dieter Schweikerts Übertragung bietet den vielen Liebhabern des Orffschen Meisterwerkes, denen der unmittelbare Zugang zu der Sammlung nicht möglich ist, eine freie und zugleich sinngemäße Eindeutschung an. Schweikert lehnt sich an die Textauswahl Carl Orffs an und erweitert sie durch Rückgriff auf die Originalquellen. Die den Konzertprogrammen und Tonträger-Beilagen zugrundeliegenden akademischen Übersetzungen glätten den Text oft, so dass man sogar von einer indirekten Zensur sprechen könnte. Schon die erste neuzeitliche Ausgabe von 1847 war so gestaltet, dass man anstößig empfundene Passagen und Seiten heraustrennen konnte. Schweikert versucht dagegen die Frische und Direktheit der mittelalterlichen Dichtung zu erhalten und bringt sie dem heutigen Leser nahe. Die Texte sind im zumeist lateinischen Original sowie auf Deutsch abgedruckt.
Der Bildhauer und Grafiker Sebastian Schweikert, dessen Werk in diesem Sommer im „Gerhard-Marcks-Haus“ zu sehen ist, ließ sich sowohl von der Neuübersetzung als auch von der rhythmischen Musik Carl Orffs inspirieren. Er schuf 17 Zeichnungen, in denen die mittelalterliche Bilder und zeitlosen Themen der „Carmina Burana“ im Lebensgefühl der modernen Großstadt ankommen.
95 Seiten, 17 Zeichnungen, Hardcover