Die Bremer Künstler der Prinzhorn-Sammlung
„Zum Teufel mit der Autosuggestion in Ellen!“ flucht der Schildermaler Friedrich Fent 1910 über seine Behandlung in der Bremer Irrenanstalt. Er ist einer von fünf Bremer Künstlern, deren Zeichnungen in die weltweit einmalige Heidelberger Prinzhorn-Sammlung Aufnahme gefunden haben. Die Bilder und Texte von Psychiatrie-Patienten aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts dokumentieren einen wichtigen Abschnitt deutscher Zeitgeschichte.
Das Begleitbuch zur Ausstellung „Die Macht der hypnotischen Suggestion“ stellt neben zahlreiche künstlerische Arbeiten drei exemplarische Biographien von Verlierern unserer Gesellschaft vor. Die Lebensgeschichten des Malers Friedrich Fent, des Schiffsarztes Adalbert Frickenhaus, und des Vagabunden Gustav Röhring zeigen das außergewöhnlich kreative Werk der drei Künstler und verdeutlichen den obrigkeitsstaatlichen Zugriff auf die Psychiatrie im Kaiserreich.
96 Seiten, 69 Abbildungen, Englische Boschur