Katalog und Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung
Ausstellung und Katalog vereinen seit dreißig Jahren erstmals wieder Arbeiten jener bedeutend gewordenen oder fast vergessenen deutschen Künstler, die sich im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in Paris versammelten, um sich dem neuen, nachimpressionistischen französischen Formgefühl zu nähern. Über die Entdeckung Cézannes, die Auseinandersetzung mit dem Kubismus und unter Führung von Henri Matisse entdeckten und steigerten sie Farbe und Form zu selbständigen Bildwerten. Im legendären „Café du Dôme“ versammelten sich Bohémiens, Literaten, Kunsthistoriker, -kritiker und -händler, hier traf sich die Künstlergeneration der um 1880 Geborenen, die sich dem Kaiserreich, der Autorität der Familie und der reaktionären Ausbildung entzogen. Sie erlebten alle Erneuerungsversuche der Pariser Avantgarde, standen im Kontakt mit den Nabis, der Gruppe um Picasso im Bateu-Lavoir, verkehrten bei den Steins und besuchten die Académie Matisse.
Der Band stellt sechs Frauen der ersten Generation selbstständiger Künstlerinnen in Deutschland vor und gibt einen Querschnitt durch ihr nahezu unbekanntes Werk, das zum Bestandteil der nachexpressionistischen Moderne gehört. Obwohl massiven historischen Eingriffen ausgesetzt, blieb die künstlerische Selbstbehauptung das zentrale Anliegen der Malerinnen. Das Buch würdigt ihre Leistungen und will dazu beitragen, ihr Werk vor dem Vergessenwerden zu bewahren.
„Die Avantgarde schätzt den verborgenen Weg: Bekanntlich sind es selten die etablierten Messen, über die sich neue Stile verbreiten, sondern meist kleine Kneipen. Um die Jahrhundertwende zogen junge Maler aus dem kaiserlichen Deutschland nach Paris, um dort die neue Dynamik der Farbe kennen zu lernen, die Henri Matisse und die Fauves freigesetzt hatten. Ort der Begegnung war das Café du Dôme auf dem Montparnasse. ‚Dômiers‘ nannte Appollinaire die jungen Maler, die sich hier trafen und austauschten. Unter ihnen Oskar Moll, Rudolf Levy und Hans Purrmann. Denn sie transportierten die avantgardistischen Bildpläne nach Deutschland und bereiteten damit den Boden für den Siegeszug der französisch inspirierten Malerei in den zwanziger Jahren.“ (FAZ-Magazin)
127 Seiten, 62 Abbildungen, Englische Broschur