Die Monographie enthält eine umfassende Darstellung und Würdigung des aus Halle an der Saale stammenden und nach der Jahrhundertwende über den Karlsruher Künstlerbund populär gewordenen Landschaftsmalers Hans Richard von Volkmann (1860-1927). Er gehört biographisch und künstlerisch in die Nachfolge der Romantik, und der spätromanische Tenor seines auf die Landschaft konzentrierten Werkes macht den Rang und die Verbreitung der Arbeiten Hans von Volkmanns in seiner Zeit wesentlich aus.
Die Landschaften in seinen Bildern sind ruhig und einfach, durch Linien großzügig zusammengeführt und von einem warmen Licht illuminiert. Sie erscheinen wie ein Poem über ein Bild der Jahreszeit, ausgedrückt in den welligen Weiten der herbstlichen Eifel oder in den Vorfrühlingswiesen der hessischen Schwalm. Jede Dramatik ist aufgehoben, zur Ruhe gekommen, die Schauspiele der äußeren Natur haben sich in szenische Bilder einer inneren Natur verwandelt. So werden Volksmanns Werke zu Spiegeln der zeitgemäßen Sehnsucht nach einer reinen und harmonischen Natur, deren versöhnendes Bild in der Malerei der Jahrhundertwende noch einmal klangvoll inszeniert wird.
Untersucht wird die künstlerische Entwicklung Hans von Volkmanns zwischen Naturalismus und Impressionismus und seine Verflechtung ins kulturelle Milieu des Jugendstils. Aus der Geschichte des Künstlerlebens erwächst das Abbild einer Epoche, zu deren Landschaftsauffassung Hans von Volkmann in hohem Maße beigetragen hat.
Geprägt von einer ehrfurchtsvollen Haltung vor der Natur, einem reichen Kolorismus und einer unprätentiösen Selbstauffassung stellt Volkmanns Werk das lautere Zeugnis einer lauteren Persönlichkeit dar, die im visuellen Erlebnis der Landschaft, im Übersetzen zu harmonischen farbigen Klangkörpern ihre Legitimation, ihr Auskommen und ihre Identität fand.
„Es begegnet uns hier ein Künstler, der auch in der Natur- und Landschaftsmalerei auf das Intime schaut, der ein eher lyrisches Ambiente bevorzugt und dennoch, etwa in Zeichnung und Lithographie auch auf Strenge und Stilisierung setzt. Volkmanns Eifelbilder gewinnen dadurch einen eigenen optischen Reiz aus einer heute verloren gegangenen Welt, in der sich etwa Bauformen nach der Landschaft richten, und nicht diese der Architektur geopfert wird.“ (neues rheinland)
267 Seiten, 267 Abbildungen (vielfach in Farbe)