Eine geistige Annäherung
Reiseskizzen und Malerei
Mit einem Beitrag von Ezzelino von Wedel
Die Zeichnungen, Skizzen und Bilder von Susanne Pikullik-Bastian, beruhend auf zwei Forschungsreisen in das chinesisch besetzte Tibet (1994/95), führen uns in eine Welt mit geheimnisvoller Weite und majestätischen Bergen, in eine Landschaft mit Schluchten und Tälern und Menschen, Gestalten und Gesichtern - hinein in einen Raum, in dem die äußeren Gegenstände sich auflösen und in ein Spiel innerer Kräfte verwandeln.
Die Zeichnungen basieren auf einem Strich, der vom Zärtlichen bis zum Energischen reicht, vom tastend Suchenden bis zum Zielstrebigen, vom Darstellenden bis zum Abstrahierenden. Wir spüren bei der Betrachtung die Bewegung zum Gegenstand hin, zu Gesichtern, Gestalten und Landschaften, lassen uns mittragen von diesem Strich in eine erste Bedeutungsebene und blicken wie durch ein Fenster in eine andere Welt.
Doch in den Bildern liegt zugleich etwas Gegenläufiges. Was eben noch als Gestalt, als Berg, als Landschaft erkennbar war, verwandelt sich mit einem Mal in die Hieroglyphe einer zweiten Darstellung. Eben noch eine tibetische Landschaft - so wird in derselben Zeichnung, als wäre ein Handschuh umgestülpt, das Weltinnere ertastet. Geheimnisvolle Strukturen werden sichtbar, die jene tibetischen Landschaften neu erschließen. Bei der Betrachtung und Versenkung in die Zeichnungen und Bilder dieses Buches ahnen wir etwas von jener Frieden stiftenden Einheit, die jede gelungene geistige Annäherung vermittelt.
96 Seiten, 66 Abbildungen (davon viele in Farbe)