Streiflichter zur deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert
Das Buch schlägt den Bogen von der Zeit der napoleonischen Kriege und der Stein/Hardenbergschen Reformen über die Revolution von 1848/49 und die Reaktionsperiode der 1850er Jahre zur Vorgeschichte, dem Verlauf und den Folgen der Reichsgründung. Kapitel über die Politik Bismarcks nach 1871 schließen sich an. Der Band enthält brillante biographische Skizzen über die Königin Luise von Preußen, Kaiser Friedrich III., Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Friedrich Naumann. Das Wirken und die Persönlichkeiten Napoleons und Bismarcks sind in fast allen Kapiteln präsent. Neben den dramatischen, politischen und militärischen Ereignissen bringt der Autor die Rolle der liberalen Nationalbewegung in Erinnerung und schildert die allmähliche Ausbreitung des deutschen Nationalismus. Sein Band ist wissenschaftlich wohlfundiert und zugleich in einer flüssigen und bildhaften, jedem interessierten „Laien“ verständlichen Sprache geschrieben.
„Historisch interessierten Lesern ist der Bremer Donat Verlag ein Begriff für seriöse Geschichtspublikationen. Davon zeugt auch das jüngste Werk des Jenaer Historikers Gerd Fesser ‚Von der Napoleonzeit zum Bismarckreich‘, mit dem der Verlag eine anspruchsvolle Darstellung deutscher Geschichte von 1806 bis 1914 vorlegt. Es handelt sich um interessante sozialhistorisch fundierte Streiflichter über das 19. Jahrhundert, die Fesser brillant erzählt. Folgerichtig mit der Napoleonzeit beginnend spannt er den Bogen bis zum Bismarckreich. Von Anfang an regt das Buch zum Nachdenken über Vergleiche mit dem im folgenden 20. Jahrhundert auf die Tagesordnung der Geschichte gesetzten Übergang zu der von Ausbeutung befreiten, sozial gerechten, deshalb sozialistisch genannten, Gesellschaftsordnung an … Fesser reiht nicht einfach Fakten aneinander, sondern zeigt Triebkräfte, Komplexität und Hintergründe sowie aktuelle Bezüge der historischen Ereignisse auf und ordnet sie chronologisch ein.“ (Thüringenreport)
„Alles ist Volkshochschule auf höchstem Niveau, ohne schiefe Sentimentalisierung.“ (Das Historisch-Politische Buch)
„Was diese Studie besonders auszeichnet, ist die Erfüllung des Anspruchs, den sich Fesser im Vorwort selbst setzt: Geschichte zu analysieren und zu erzählen. Einfache, eindringliche Sätze, keine komplexen und bisweilen nicht mehr zu überschauenden Verknüpfungen. Fesser möchte keine erschöpfende, aber doch eine gültige deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts präsentieren, und das gelingt ihm durchaus … Ein zusätzlicher Vorzug des Buches ist der unprätentiöse Ton, in dem Fesser Fakten nicht nur addiert, sondern zu Deutungskonzepten zusammenführt.“ (Militärgeschichtliche Zeitung)
„Das Buch, hervorgegangen zum Teil aus Aufsätzen in der ‚Zeit‘, ist flott geschrieben, ruht aber auf soliden Grundlagen und eignet sich als Einstieg in die (klein)deutsche Geschichte des vorigen Jahrhunderts.“ (liberal)
„Was schreibt man über ein Buch, von dem man einfach nur begeistert ist! Gerd Fesser bietet mit diesem Band nicht den mindesten Ansatz zur Kritik, aber viel Grund zur Anerkennung. Denn auf rund 200 Seiten die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts darzustellen, ohne wichtige Ereignisse zu übergehen, das grenzt schon an Akrobatik. Vor allem, wenn dabei sowohl ein breites Publikum wie auch Fachleute auf ihre Kosten kommen. Zugunsten einer von der ersteren bis zur letzen Zeile geradezu fesselnden Darstellung hat sich der Autor für Ereignisgeschichte entschieden, doch findet er immer wieder Zeit, auch auf wissenschaftliche Kontroversen hinzuweisen … Anstatt in der Euphorie auszuufern, möchte die Rezensentin es bei dieser kurzen Anzeige belassen und statt dessen so gut wie jedem die Lektüre ans Herz legen.“ (Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte)
216 Seiten, 45 Abbildungen, Hardcover