Max Lehmann (1845-1929) war der bedeutendste und profundeste Kritiker borussischer Geschichtsschreibung. Zu seinen Lehrern in Berlin zählten namhafte Historiker wie Gustav von Droysen, Heinrich von Sybel und Leopold von Ranke. 1875 von Sybel in das Geheime Preußische Staatsarchiv berufen, erarbeitete er das umfangreiche Werk über „Preußen und die katholische Kirche seit 1640“. Später an die Universitäten Marburg und Leipzig berufen, übernahm er 1906 in Göttingen
den Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters und der Neuzeitlichen Geschichte. Hier hielt er bis zu seiner Emeritierung
(1921) eine kritische Vorlesung über Bismarck, die der Bismarck-Glorifizierung geharnischt widersprach und die seine
Tochter 1948 in Buchform herausgab. Zudem setzte er mit seinen Biografien über Scharnhorst (1886/87) und den Freiherrn
vom Stein (1902-05) neue Maßstäbe.
Bücher des Autors:
Bismarck - Eine Charakteristik